Sitzung Ausbildung 9. Innsbrucker Coloproktologie Wintertagung 2019
Die Eröffnungssitzung der 9. Innsbrucker Coloproktologie Wintertagung beschäftigte sich mit dem Dauerbrenner in der Chirurgie, dem Thema Ausbildung.
Und hier speziell als interessant erwies sich die Sicht des Nachwuchses. Die Jungchirurginnen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich präsentierten einerseits einen Ländervergleich über die für die Zulassung zur Facharztprüfung nötigen koloproktologischen Fallzahlen. Andererseits zeigte sich in einer deutschen Umfrage, präsentiert von Frau Röth, dass von 3000 Operationen nur bei etwa der Hälfte der Operationen den Auszubildenden der Eingriff oder Teilschritte davon assistiert wurden. Hier besteht ohne Zweifel Verbesserungsbedarf. Die Jungchirurg_innen wünschen sich hierbei jedenfalls ein ausgewogenes Verhältnis zwischen strukturierter Weiterbildung und lebenswerter Chirurgie (z.B. positive Feedback-Kultur, Work-Life-Balance). Als Verbesserungsvorschläge wurden in der Diskussion auf ein vermehrtes Assistieren von Teilschritten und eine verstärkte Nutzung von Simulatoren hingewiesen.
Weiters wurde die Zusatzausbildung bzw. Spezialisierung Koloproktologie auf nationaler Ebene thematisiert, die in den deutschsprachigen Ländern durchaus unterschiedlich organisiert ist. Herr Hetzer wies auf das Angebot für die Internationalen Facharztprüfung (EBSQ und UEMS) hin und gab Einblicke in die Struktur und den Ablauf. Insgesamt erwies sich die Sitzung als gelungener Auftakt für die heurige Wintertagung, die - dem Wetter sein Dank – in einer märchenhaft anmutenden Winterumgebung stattfinden kann.
von Prof. Dr. Andreas Salat